Jeder von uns kennt das Gefühl, vor einer Situation zu stehen, in der wir intuitiv etwas annehmen oder ablehnen. Doch oft wird diese Reaktion als etwas verstanden, das uns einfach passiert – ein Automatismus. Dabei liegt genau hier unsere große Freiheit: Die Entscheidung, anzunehmen oder abzulehnen, ist keine fremdbestimmte Reaktion, sondern eine bewusste innere Haltung. Diese Haltung ist unsere Brücke zwischen Impuls und Handlung, zwischen Gefühl und Verstand. Sie eröffnet uns den Raum, innezuhalten und bewusst zu wählen – anstatt unbewusst zu reagieren.

Es mag Situationen geben, in denen wir glauben, keine Wahl zu haben – etwa wenn äußere Umstände uns zu bestimmten Reaktionen zwingen. Doch tatsächlich liegt die letzte Entscheidung immer bei uns: Wie wir auf äußere Einflüsse reagieren, welche Gedanken wir zulassen, wie wir unsere Energie lenken – all das entscheiden wir selbst.

Diese Erkenntnis gibt uns eine enorme innere Stärke und Verantwortung. Wenn wir uns bewusst machen, dass wir die Wahl haben, ob wir annehmen oder ablehnen, können wir unser Leben viel aktiver und selbstbestimmter gestalten.

Annehmen und Ablehnen sind keine Gegensätze, bei denen eine Seite „richtig“ und die andere „falsch“ ist. Ganz im Gegenteil: Beide sind gleichwertige Pole eines Ganzen – zwei Seiten derselben Medaille.

Je nachdem, welche Entscheidung wir treffen, öffnen wir unterschiedliche Wege und Erfahrungen. Annehmen bedeutet nicht Resignation, sondern Akzeptanz und Öffnung. Ablehnen heißt nicht Ablehnung aus Angst oder Abwehr, sondern gezielte Grenzziehung und Selbstschutz.

Diese Pole sind notwendig, damit unser inneres Gleichgewicht erhalten bleibt. Ein Leben, das nur aus Annehmen besteht, kann zur Überforderung führen; ein Leben, das nur aus Ablehnen besteht, kann zur Isolation führen.

Bei der Entscheidung zwischen Annehmen und Ablehnen spielt unser Seelengefühl eine entscheidende Rolle. Es ist diese innere Stimme, diese Resonanz in uns, die uns oft intuitiv zeigt, was stimmig ist und was nicht.

Unsere Resonanz auf eine Situation oder einen Menschen gibt uns wichtige Hinweise, ob wir etwas annehmen oder ablehnen sollten – nicht aus einem äußeren Dogma, sondern aus einem tiefen, inneren Wissen heraus.

Wenn wir lernen, diese Resonanz zu spüren und ihr zu vertrauen, können wir unsere Entscheidungsfreiheit mit mehr Leichtigkeit und Klarheit ausüben. 

Zusammengefasst: Ablehnen und Annehmen sind keine passiven Reaktionen, sondern bewusste Entscheidungen, die unsere innere Haltung formen. Diese Haltung ist Ausdruck unserer Freiheit und Verantwortung. Beide Pole sind gleichwertig und notwendig, und das Seelengefühl hilft uns, die für uns stimmige Wahl zu treffen.

Ich lade dich ein, in deinem Alltag immer wieder innezuhalten und dir bewusst zu machen:
Welche Haltung nehme ich gerade ein? Und welche Entscheidung unterstützt mich heute auf meinem Weg?